Partnergemeinde Tábor in Tschechien
Entstehung der Partnerschaft
Die Partnerschaft zur Gemeinde der Böhmischen Brüder in Tábor besteht seit Anfang der 90er Jahre. An einem Besuch der AcK Bayern in Tábor nahm auch Elsa Heise, damals noch Bayreuther Presbyterin, teil. Sie baute damals den Kontakt auf und fand bald Mitstreiter. Bereits kam eine erste Gruppe aus Tábor nach Bayreuth. Inzwischen sind die gegenseitigen Besuche fester Bestandteil des Gemeindelebens.
Die Stadt Tábor
Die südböhmische Stadt Tábor hat etwa 35.000 Einwohner. Sie ist wunderschön am gleichnamigen Berg gelegen. Im Tal fließt die Lužnice. Das Umland von Tábor ist durch weite Wälder und Hügelland geprägt. Als Bayreuther fühlt man sich bei einer Wanderung unwillkürlich an die Fränkische Schweiz erinnert.
Táboriten, Waldenser und Böhmische Brüder
Tábor hat als Hochburg der Anhänger des Jan Hus im 15. Jahrhundert Berühmtheit erlangt.
Die Gemeinde der Böhmischen Brüder in Tábor ist wie die evangelisch-reformierte Gemeinde in Bayreuth eine kleine Gemeinde, in der es dafür umso herzlicher zugeht. Wie die Bayreuther Gemeinde hat auch die Gemeinde in Tábor einen Kindergarten. Dieser findet so großen Zuspruch, dass er in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut werden musste.
Bei den gegenseitigen Besuchen finden Städtetouren, Wanderungen und Feste, gemeinsames Musizieren und sportliche Aktivitäten statt. In jedem Falle wird gemeinsam Gottesdienst gefeiert, wobei die Prediger inzwischen schon traditionell die Kanzel tauschen – d.h.: die Kanzeln bleiben natürlich an ihrem Ort, aber die Prediger werden getauscht.
Die Böhmischen Brüder gehen als vorreformatorische Bewegung auf die hussitischen Táboriten und die Waldenser zurück und gehören heute zum weiten Spektrum der evangelischen, speziell der evangelisch-reformierten Tradition
Jan Hus – Reformator am Anfang des 15. Jahrhunderts
In unserer Partnergemeinde treffen wir auf die Spuren eines weiteren Reformators, Jan (Johannes) Hus.
Am starb er in Konstanz auf dem Scheiterhaufen. Er war Priester und eine gewisse Zeit Rektor der Karls-Universität in Prag.
In seiner Schrift De Ecclesia (Über die Kirche) vertrat er die Ansicht, dass die Kirche eine nicht hierarchisierte Gemeinschaft sei, in der nur Christus das Oberhaupt sein könne. Außerdem kritisierte er den Reichtum der Kirche.
Er wurde vor das Konstanzer Konzil berufen und, obwohl ihm vom deutschen König Sigismund von Luxemburg freies Geleit in Form eines Geleitbriefs zugesichert wurde, damit er auf dem Konstanzer Konzil sprechen und seine Thesen verfechten konnte, nahm man ihn gefangen und tötete ihn. An seinen Thesen jedoch hielt er fest.